Reisemobilclub Hochwald e.V.
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Ausfahrt 1.-2.4. Vulkaneifel


Die übliche Ausfahrt nach unserem Freitag-Abend-Stammtisch organisierte in diesem Fall unser noch relativ neues Mitglied Kurt Huwig. Was wir an diesem Wochenende erlebten, konnte man schon als eine Studienfahrt bezeichnen.

9 Teilnehmende WOMO-Einheiten, darunter die Familien: Gothieu, Thill, Hey, Wagner, Längler, Höfer, Glessner, Huwig, Becker

Unser erstes Ziel war Mendig. Hier nahmen wir an einer kombinierten Führung durch den Lava-Dome und Lavakeller teil. Der Lava-Dome führte uns durch drei Ausstellungsbereiche.

In der Vulkanwerkstatt eröffnete sich uns ein großes Informationsfeld. An zehn interaktiven Versuchs- und Experimentalstationen konnten wir nachvollziehen, wie die Erdkräfte wirken und was sich unter der Oberfläche unseres Planeten so alles tut.

Im Land der Vulkane wurden mit einer spektakulären, computer-animierten Show gleich alle Sinne angesprochen. Erzählt wurde die Geschichte zweier großer Vulkanausbrüche. Beim

Ausbruch des Wingertsberg-Vulkans floss vor 200.000 Jahren ein mächtiger Lavastrom, auf dem jetzt Mendig und der Lava-Dome stehen. Noch folgenschwerer war die Explosion des Laacher-See Vulkans vor etwa 12.900 Jahren. Weite Teile der Eifel verschwanden damals unter Bims und Asche. Wir wurden zu Zeitzeugen dieser Ausbrüche. Ein Vulkan speit Feuer und Rauch, glühende Lava fließt durch den Raum, man spürt das Grollen beim Ausbruch, sieht die umherfliegenden Lavabrocken, fühlt den Wind der pyroklastischen Wolken. Bilder, Klänge und Projektionen verbinden sich zu einem intensiven Erlebnis. Die Sphäre erzählt, lebt, pulsiert und nimmt mit auf eine Reise in die ursprüngliche Welt der Eifelvulkane.

Im Raum Zeit der Vulkane erzählen Steine von vier großen Vulkanausbrüchen vergangener Zeit. Aktuelle seismologische Daten zu Vulkanausbrüchen und Erdbewegungen sowie aktuelle Bilder von Webcams in aller Welt können übers Internet abgerufen werden. Der stilisierte Forscherkamp vermittelt einen Eindruck davon, mit welchen Methoden Wissenschaftler heutzutage Vulkane untersuchen. Eine fiktive Nachrichtensendung im Rundkino über einen erneuten Ausbruch des Laacher-See-Vulkans versetzte uns kurz in „Angst und Schrecken“.

Anschließend machten wir einen kleinen Fußmarsch zum Lavakeller. Auf einer Fläche von nahezu 3 km² spannt sich unterhalb der Stadt Mendig ein Netz von unterirdischen Felsenkellern. In 32 Metern Tiefe befindet sich diese auf der Welt einmalige unterirdische „Landschaft“. Damals, als die Vulkane ausbrachen und das Land mit Glut und Asche bedeckten, floss auch ein Lavastrom in die Richtung Mendigs. In einer Vielzahl von Stollen und Schächten machten sich die Mendiger daran, das kostbare schwarze Baumaterial unterirdisch als Basaltlava auszubeuten. So entstanden die Felsenkeller, die Mitte des 19. Jahrhunderts auf Grund der stets gleich bleibenden Temperatur von 6-9 Grad von 28 Brauereien zur Bier-Lagerung genutzt wurden. Übrig geblieben ist ein Gewirr von Kellern, die heute von Gästen im Rahmen von Führungen besucht werden können. In unmittelbarer Nähe fanden wir dann die Museumslay. Hier konnte man noch etwas mehr über die Mendiger Steintradition erfahren. Gleich am Eingang fanden wir einen Nachbau einer alten Grubenbahn mit vier echten Loren, die eine Ladung Basalt im Bauch hatten. Dass Mendig einst das Zentrum für den Mühlsteinexport war, davon zeugt ein Mühlstein. Ein weiteres Prunkstück auf diesem Gelände war der Grubenkran. Auch war eine Steinmetzhütte aufgebaut und eine Grubenschmiede. Einen tuffsteinernen Römerbrunnen sowie verschiedene natursteinerne Stücke aus dem Straßenbau ermöglichen eine kleine Zeitreise durch die Epoche der harten Arbeit von Steinmetzen am Mendiger Stein.

Anschließend trafen wir uns zu Kaffee und Kuchen, was ebenfalls für uns bestellt war.

Am Abend dinierten wir dann im Vulkan-Brauhaus in einer geselligen Runde.

Bei riesigen Portionen und günstigen Preisen schmeckte das Bier nach der Brauart um 1800 noch besser.

Unsere Sangeskünstler unterstützt durch Günther Becker mit seinem Akkordeon ließen die Stimmungswellen hoch schlagen.

Im voll besetzten Brauhaus wurden wir durch die anwesenden Gäste gesanglich unterstützt.

Es entwickelte sich schnell eine Bombenstimmung und am späten Abend hatte wohl niemand mehr Probleme mit dem Einschlafen.

Am nächsten Morgen war dann der Besuch des Info-Zentrum’s Rauschermühle in Plaidt vorgesehen. Es ist die zentrale Anlaufstelle des Vulkanparks. Filme, Computeranimationen, Leuchtbilder, großformatige Photographien sowie antike und mittelalterliche Originalfunde vereinen sich zu einer einzigartigen Präsentation. Das Modell eines römischen Lastschiffs ist Symbol für den antiken Steinhandel. Exponate, wie die Mühlsteine und die Treppe zu einem römischen Steinbruch zeigen, unter welchen Bedingungen in antiker Zeit Tuff und Basalt ab-gebaut und zu welchen Produkten die Steine verarbeitet wurden.

Nach einer einstündigen Mittagspause führte unser nächster Weg in das Römerbergwerk Meurin. Enge Gänge, schlechte Lichtverhältnisse und staubige Luft prägten den Alltag der römischen Untertagearbeiter, die in Tiefen von 4-6 Metern Tuffstein abgebaut hatten, das auch noch heute als Baumaterial verwendet wird. Die bis zu 600° heißen Lawinen hinterließen eine karge Mondlandschaft und zerstörten alles Leben. Die mitgeführten Aschen verfestigten sich über viele Jahre hinweg durch den Kontakt mit Wasser zu Tuff. An den wänden dieser Pfeiler sind zahlreiche Spuren des alten Abbaus erhalten geblieben. Diese ermöglichen den Wissenschaftlern heute eine detaillierte Rekonstruktion der einzelnen Arbeitsvorgänge, was uns dann auf Grund von Bildern und Hörtexten dargestellt wurde.

Die nächste Attraktion war dann er Besuch eines Geysirs in Wallenborn.

Dort sprudelte alle 20 Minuten schwefelhaltiges Wasser als Fontaine bis zu 2 m hoch aus der Erde. Der Grund dafür ist ein Gaspolster aus CO2. Etwa 30 Meter unter der Erdoberfläche befinden sich zwei Kammern im Gestein, so genannte Gasfallen. Hier sammelt sich das aufsteigende CO2-Gas. Sobald der Gasdruck den hydraulischen Druck der Wassersäule übersteigt, wird das Wasser durch das Gas aus dem Brunnenschacht herausgedrückt. Mit der Eruption sinkt der Gasdruck wieder ab und die imposante Wassersäule bricht zusammen. In der folgenden Ruhephase baut sich der Druck erneut auf, bis es wiederum zum Ausbruch kommt.

Nach einer dortigen Kaffeepause verabschiedeten wir uns und fuhren voll gepackt mit vielen Einflüssen wieder in Richtung Heimat. Dem Organisator ein hohes Lob und ein Dankeschön im Namen aller mitreisenden Clubfreunde.

Marianne Höfer



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