Reisemobilclub Hochwald e.V.
RMCH

 

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Reisebericht über die „Fahrt ins Blaue“ des RMC Hochwald
vom 01. bis 13. Mai 2006

Diese tolle Fahrt, die von der Familie Längler organisiert wurde war ein voller Erfolg und wir denken noch immer gerne an die vielen Erlebnisse zurück.

Am 2. Mai trafen wir uns auf dem Stellplatz in Achern. Das schöne Wetter versetzte uns schon gleich bei der Begrüßung in beste Laune. Am Nachmittag unternahmen wir einen gemeinsamen Bummel durch die Stadt, der dann letztendlich im Eiscafe endete. Am diesem Abend war es noch etwas kühl, um draußen zusammen zu sitzen und wir entschlossen uns, früh zu Bett zu gehen.

3. Mai

Im Konvoi ging es dann diesem Morgen zum Kamelhof nach Rotfelden. Hier erlebten wir Abenteuer pur. Auf diesem Kamelhof im Nordschwarzwald leben zur Zeit 96 Kamele in tier- und artgerechter Haltung, was wir hautnah miterleben konnten. Wir wussten gar nicht, dass diese Tiere Zuwendung lieben und sich gerne streicheln und striegeln lassen. Die Kinder durften die Kamelbabys sogar mit der Flasche füttern. Eine Audiovisionsschau und viele Informationstafeln gaben uns die Möglichkeit, uns umfassend über das Kamel und seine Lebensweise zu informieren. Vorab erzählte uns Herr Breitling noch, wie es zu seiner Idee kam und wie er sie dann verwirklichen konnte. Wir hatten auch die Möglichkeit, bei der Dressur der Tiere zuzuschauen. Diese ganze Atmosphäre und auch die Begeisterung der anderen hat mich persönlich so mitgerissen, dass ich das erste Mal in meinem Leben ein Tier streichelte und auch den Mut hatte, mal so einen Kamelritt mitzumachen. Auch den anderen Frauen aus unserer Gruppe erging es ähnlich.

Wir standen mit unseren Reisemobilen in einer idyllischen Landschaft auf einem schönen Wiesengelände der „Kamel-Ranch“ und erlebten eine sehr romantische und ruhige Nacht. Die Benutzung einer sehr sauberen und gepflegten Toilettenanlage war ebenfalls gestattet und kostenlos, wie auch die Übernachtung. Unsere lustige Runde beendeten wir, indem wir uns nun vor dem „Schlafengehen“ noch lustig, bzw. Angst machten über den Kamelgeist, der dann nachts umherschleicht. Zum Frühstück besorgten uns die Angestellten des Kamelhofes noch Brötchen. Nur ungern verließen wir diesen Ort.

4. Mai

Auch dieser Tag war von unseren Clubfreunden bestens organisiert, denn wir fuhren nach Hechingen-Stein zur Villa Rustica. Hier wurden wir durch eine herrlich gelegene Gutsanlage des 1. bis 3. Jh. N. Chr. mit zugehörigem Tempelbezirk geführt. Sie wurde 1973 als eine der größten und besterhaltenen römischen Gutsanlagen Süddeutschlands entdeckt. Nach den Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Tübingen wurden Teile des Hauptgebäudes wieder aufgebaut und originalgetreu eingerichtet. In diesem Museum sind auch Originalfunde ausgestellt. Ergänzend hierzu wurde uns dann auch noch eine Dia-Show gezeigt. Seit 1992 wird in der Anlage weiter ausgegraben, was natürlich den Einblick in die faszinierende römische Kultur vergangener Zeiten ergänzt. Ein Tempelbezirk und mehrere Wirtschaftsgebäude sind inzwischen untersucht und durch Teilrekonstruktion in das Freilichtmuseum integriert worden. Informationstafeln zu den jeweiligen Themenbereichen werden laufend aktualisiert. Den Rest des Tages und der Nacht verbrachten wir auf dem Stellplatz in Hechingen-Stein, wo wir dann in der Sonne oder auch im Schatten relaxen konnten. Wer sich bewegen wollte, konnte Fahrrad fahren oder Boule spielen. Ich bekam an diesem Abend Besuch von einer früheren Schulfreundin aus Reutlingen, die ich zuvor 16 Jahre nicht mehr gesehen hatte.


5. Mai

Um 9.00 fuhren wir mit unseren Mobilen hinauf zur Burg Hohenzollern, wo unser letzter deutscher Kaiser lebte. Ab 1850 verwirklichte König Friedrich Wilhelm IV von Preußen seinen so lange gehegten Jugendtraum, die Stammburg des Hauses Hohenzollern wieder aufzubauen. Unter Beteiligung seines Vetters und seines Architekten entstand hier eine der imposantesten Burganlagen Deutschlands im neugotischen Stil. Die Lage der Burg auf einem Bergkegel, dem schönsten Berg Schwabens, gibt ihr das malerische Erscheinungsbild. Uns eröffnete sich nach dem Aufgang durch die so eindrucksvoll gestalteten Wehranlagen in Höhe der Bastionen der schönste Rundblick von einer deutschen Höhenburg. Wir hatten eine Führung durch die Zimmer und Säle, die mit künstlerisch wertvollen und historisch bedeutsamen Gegenständen zur Geschichte Preußens und seiner Könige ausgestattet waren. Neben Gemälden namhafter Maler gehören dazu insbesondere Gold- und Silberschmiedearbeiten des 17. bis 19. Jh. Hinzu kommen Gewandstücke, von der Schlacht bei Kunersdorf und die Courschleppe der Königin Luise, die sie bei der denkwürdigen Begegnung mit Kaiser Napoleon I in Tilsit getragen hat. In der St. Michaelskapelle bewunderten wir die reliefartigen Sandsteinplatten aus spätromanischer Zeit und die spätgotischen Glasgemälde. Es gab auch noch eine ev. Kirche, genannt Christuskapelle zu besichtigen. In dieser befanden sich von 1952 bis 1991 die Ruhestätten (Königssärge von König Friedrich dem Großen und seinem Vater König Friedrich Wilhelm I. Der Gang durch die Kasematten war weniger interessant. Voll gepackt mit vielen Eindrücken aus dieser Zeit steuerten wir dann unser nächstes Ziel Sigmaringen für unsere Mittagspause an. Auch hier fiel uns das schöne Schloss sofort ins Auge, das ebenfalls zu den Schlössern der Fürsten von Hohnzollern zählt. Wir waren aber nicht mehr aufnahmefähig und so machten wir nur noch einen kurzen Bummel durch die Stadt, was sich aber auch lohnte. Am frühen Abend erreichten wir den Stellplatz in Wangen/Allgäu. Auch hier nutzten wir den kurzen Aufenthalt, um uns am Abend das schöne Städtchen anzuschauen. Die angenehme Temperatur ließ es sogar zu, dass wir im Innenhof eines Gasthauses sogar noch etwas trinken konnten.

6. Mai

Am diesem Morgen stand eine Werksbesichtigung bei der Firma Carthago auf dem Tagesplan. Um 10.00 Uhr empfing uns Herr Stefan Kölle in Schmalegg mit Kaffee,

Cappuccino und so allerlei frischen Kaffeeteilchen. Gut gestärkt ging es dann in zwei Gruppen durch die Produktionshallen des Carthago-Chic-Werkes in Ravensburg. Hier wurde uns in einzelnen Schritten gezeigt, wie so ein Reisemobil entsteht. Es war schon erstaunlich, wie hier der doppelte Boden mit der ganzen Technik voll gepackt wird. Dann wird dieser auf das Chassis gesetzt und die Möbel darauf montiert. Die Seitenwände, die Rückwand, die Front und das Dach schließen die Montage ab. Natürlich war es nun auch interessant für uns, die fertigen Reisemobile anzusehen, die zum Verkauf standen. Da gab es für jeden Anspruch das Passende. Wir wollten gar nicht mehr weg. Um 13.00 Uhr verabschiedeten wir uns und fuhren nach Bad Buchau zum Stellplatz am Federsee. Nach der Mittagspause war als erstes die Begehung des Moorlehrpfades angesagt. Man nennt ihn auch den Wackelwald, was auch seinem Namen Sinn machte. Es war wirklich amüsant und manchmal beängstigend, wie der Boden sich bewegte, wenn wir absichtlich hüpften. Der Federsee war früher einmal größer und nun ist rundherum eine Moorlandschaft entstanden. Und in diesem Wald ist die Oberfläche des Bodens zwar trocken, aber darunter befindet sich noch Moor. Und daher ist der Boden beweglich. Im Anschluss daran wanderten wir durch das Kurzentrum in die Stadt. Bad Buchau ist ein schönes Städtchen mit sehr viel kleinen Geschäften und nicht weniger viel Gastronomie. Wir ließen es uns im Freien bei einem Eis gut gehen und schlenderten dann langsam wieder zurück zu unserem Reisemobil.


Auch heute ließ das Klima es zu, dass wir noch zusammen draußen sitzen konnten. 3 Tage Aufenthalt waren hier geplant.

7. Mai

Dieser Tag stand uns zur freien Verfügung. Die Frühaufsteher machten eine Radtour um den Federsee. Wir relaxten in der Sonne und machten nachmittags einen Spaziergang auf dem Federsee-Steg.

Zum Mittagessen gab es Käsespätzle mit Salat für alle. Eingeladen hat Familie Längler. Es schmeckte köstlich.

8. Mai

Auch den zweiten Tag hier konnte man individuell gestalten. Wer gut zu Fuß war, konnte den 16 km langen Federsee zu Fuß umrunden. Wir zogen es aber vor, mit dem Fahrrad zu tun.

Hier konnte man typische wie auch seltene Tiere und Pflanzen kennen lernen. 265 Vogelarten brüten oder rasten hier, daneben gibt es 600 Schmetterlinge und über 700 Pflanzenarten. 14 Stationen zeigten uns die einzigartige Naturvielfalt des Federseemoors und machten uns auf Besonderheiten im Gelände aufmerksam. Wir bekamen einen Einblick in die Arbeit des Naturschutzes. Unterwegs gab es viele Rastmöglichkeiten, Bänke, Gasthöfe, Cafes und einen Aussichtspunkt, sowie einen Spiel- und Grillplatz und zwei Schutzhütten. Einige nutzten die freie Eintrittskarte, um ins Thermalbad zu gehen. Nachdem nun rundum jeder seine Neugier gestillt hatte, bereiteten wir uns abends auf die Weiterfahrt am nächsten Morgen vor. Der einsetzende Regen beschleunigte das Ganze.

9. Mai

Fahrt nach Bad Schussenried, Besuch der Erlebnisbrauerei und Bierkrugmuseum.

Zunächst hatten wir eine Führung durch die Brauerei. Hier wurde uns erklärt, wie Bier entsteht und wir konnten uns vor Ort von den einzelnen Arbeitsgängen überzeugen. Moderne und Tradition gaben sich im Schussenrieder Produktionsablauf die Hand. Die Brauerei legt größten Wert auf die Reinheit und Ursprünglichkeit ihrer Bierspezialitäten. Anschließend wurden wir dann auch noch durch das Bierkrugmuseum geführt. Das war eine Erlebnisreise durch fünf Jahrhunderte deutscher Trinkkultur, eine lebendige Dokumentation vergangener Werte rund um das Bier und den Bierkrug. Zünftige Bräuche und Kuriositäten machen den Besuch zum echten Erlebnis. Unterhaltsame Anekdoten und Überlieferungen erzählen die sonderbarsten Geschichten der Bierkrüge. In der Brauereigaststätte durften wir dann auch gleich kostenlos eine der 14 Biersorten probieren. Es schmeckte allen, ob es Dunkel- oder Weizenbier war. Eine gut bürgerliche Mittagsmahlzeit nahmen wir ebenfalls hier ein. Danach sahen wir uns noch etwas auf dem Brauereigelände um. Hier waren u. a. die Kutsche von König Ludwig, dem II und Wilhelm I ausgestellt, auch einige Fahrzeuge, die früher zum Bier ausfahren dienten. Der drittgrößte Bergkristall der Welt ist ebenfalls hier ausgestellt. Im urigen Bierkrugstadel, der Platz bietet für 350 Personen und in dem das ganze Jahr über Veranstaltungen stattfinden, war gerade eine geschlossene Gesellschaft zu Gast. So konnten wir uns die Räumlichkeit nur durch das Fenster ansehen. Der beliebte Biergarten im sonst schattigen Brauereigelände war an diesem Tag leider etwas verregnet. Einen Spaziergang durch die Stadt konnten wir deshalb leider auch nur mit dem Regenschirm machen. Am Abend trafen wir uns dann wieder in der Brauereigaststätte.

10. Mai

An diesem Morgen war das Wetter wieder besser und wir nutzten die Gelegenheit, noch einmal in die Stadt zu gehen, um die schöne Klosterkirche zu besichtigen. Danach fuhren wir wie vorgesehen zum Stellplatz nach Tuttlingen. Auf Grund des Regens am Vortag erwarteten uns hier mehrere Wasserpfützen, worüber wir nicht so ganz glücklich waren. Die herumstehenden Baumaschinen besagten auch nichts Gutes. Nämlich dieselben waren am nächsten Morgen schon früh im Einsatz und wir brauchten keinen Wecker. Auch sonst erwarteten uns hier nur böse Überraschungen, vor allem nicht das, weshalb wir eigentlich hergefahren sind. Die Donauversickerung, die wir uns eigentlich ansehen wollten, stand unter Wasser und ein Fußweg dahin mit unserer bestellten Führung hätte 2 ½ Stunden gedauert und wäre 5 km weit gewesen. Da mehrere von unserer Gruppe nicht so gut zu Fuß waren, mussten wir diese Führung abbrechen. Im Rathaus Möhringen, wo die Führung eigentlich begann wurden uns dann Bilder gezeigt und eine kurze Erklärung darüber abgegeben. Ein Waldarbeiter hat durch ein lautes Rauschen das erste Loch entdeckt. An dieser und dann auch an mehreren anderen Stellen versickerte die Donau völlig in den Erdboden. Wir begutachteten noch ein paar geologische Ausstellungsstücke und machten uns dann wieder per Bahn auf den Rückweg nach Tuttlingen. Hier wollten wir aber nicht länger bleiben und wir änderten unseren Plan. Der Reisemobilhafen in Bad Dürrheim am Solemar war der beste Ausgleich dafür. Dort fühlten wir uns wieder wohl und konnten Fahrrad fahren, spazieren gehen oder das Solebad besuchen. Das milde Klima ließ uns am Abend wieder draußen zusammen sitzen bis wir alle zu Bett gingen.

11. Mai

Auch am vorletzten Tag hatten wir noch ein volles Programm. Wir steuerten in Richtung Pfalz und machten aber noch einen Zwischenstop in Gengenbach. Auch dies ist ein uriges Städtchen mit vielen schönen Fachwerkhäusern und engen, schmalen Gässchen. So gegen 16.30 kamen wir dann in Rodt unter Riedburg /Nähe Edenkoben bei einem Winzer mit Namen Nichterlein an, auf dessen Hof wir übernachten konnten. Am Abend ging es dann aber noch zur Besenwirtschaft, um unsere Vesper einzuholen. Leider war dies auch schon unser Abschiedsabend und die schöne erlebnisreiche Tour ging zu Ende. Alle waren begeistert von der Reise und wir bedankten uns bei der Familie Längler für die ausgezeichnete Organisation.

Sie hatten wirklich sehr viel Abwechslungsreiches und Interessantes mit eingebracht, sodass für jeden etwas dabei war. Sie verstanden es auch, schlummernde Interessen zu wecken, wie z. B. bei mir der Kamelhof. Es sind sehr viele schöne Eindrücke geblieben, und ich berichte im Nachhinein noch gerne mit Begeisterung über diese Tour. Auch in dieser Gruppe fühlten wir uns wohl, es passte alles und unser Wunsch ist es, im nächsten Jahr wieder einige Tage gemeinsam zu verbringen. Peter Längler hat auch schon Andeutungen gemacht, dass es noch viele solcher Ideen zu verwirklichen gibt. Ein hohes Lob und ein herzliches Dankeschön im Namen aller, die an dieser abenteuerlichen Tour teilgenommen haben.

Marianne Höfer

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